Konzept und Choreografie: Laurent Goldring / Performance: Laurent Goldring / Simultan-Übersetzung: Friederike Bérat / Musik: Luc Ferrari / Plastikman / Licht: Bruno Pocheron, Martin Pilz
Im Rahmen von "On Visibility and Amplifications"
In der vierteiligen Serie “Unturtled” wird das Kostüm zum Übergangsobjekt. Es ist gleichzeitig äußerste Schicht des Körpers und erste Schicht des ihn umgebenden Raumes. Isabelle Schad und Laurent Goldring betrachten das Kostüm als Organ. Im Rahmen der Werkschau präsentieren sie “Unturtled #1” (2008) und “Unturtled #4” (2011). Letzteres ist zum ersten Mal in Berlin zu sehen und wird begleitet von einem performativen Vortrag von Laurent Goldring über die konzeptionellen Ressonanzen der Arbeit.
"Unturtled" hieße, der Schildkröte den Panzer abzunehmen. Entschälen und schauen, was darunter liegt. Das Stück von Isabelle Schad und Laurent Goldring aber verweigert den Einblick unter die Hülle. Im Gegenteil: Der Körper verschwindet fast gänzlich im ‚bewegten Beiwerk‘ und stellt doch buchstäblich seine Regungen als Stofflichkeit aus. Fast scheint es, als verändere sich die Kleidung völlig autark: in den Dehnungen und Schrumpfungen, Blähungen und Engungen, welche die Plusterungen der Bluse hervorbringen und die dem Körper seine eigenen Bewegungsimpulse vermeintlich abgenommen haben. „Unturtled“ wickelt den Körper eben nicht aus, sondern initiiert ein Verwirrspiel um die Frage, wo Bewegung ihren Anfang nimmt und entkoppelt diese tendenziell von einem kontrollierenden Subjekt. Das zusehende Auge imaginiert die Körperteile, die für die jeweiligen Sequenzen womöglich gerade ‚verantwortlich‘ sind und wird doch in die Irre geleitet. Der Körper gibt sich als ein imaginärer, bis auf Beine und Haupt wird er unsichtbar unter seiner Hülle und lässt nur Vermutungen über seine Erscheinungsweisen zu.
Susanne Foellmer
Eine Produktion von Isabelle Schad in Kooperation mit Espace Pier Paolo Pasolini Valenciennes, Schaubühne Lindenfels Leipzig, Stary Browar Art Centre Poznan und Sophiensaele. Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Koproduktionsförderung Tanz, ermöglicht durch die Kulturstiftung des Bundes. Mit freundlicher Unterstützung des Institut français d´Allemagne – Théâtre et Danse. Teile des Projektes wurden unterstützt durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, den Fonds Darstellende Künste e.V., CCN Tours und TanzWerkstatt Berlin. Dank an: Yara Burkhalter.
Konzept und Choreografie: Laurent Goldring / Performance: Laurent Goldring / Simultan-Übersetzung: Friederike Bérat / Musik: Luc Ferrari / Plastikman / Licht: Bruno Pocheron, Martin Pilz
Das HAU3 ist leider nicht barrierefrei. Das Theater ist über das Treppenhaus erreichbar (3. Stock). Aufzugnutzung ist nach Absprache möglich. Damit wir unter diesen Gegebenheiten optimalen Service bieten können, wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per Email an tickets@hebbel-am-ufer.de. Rollstuhlfahrer*innen bitten wir, ihren Besuch bis spätestens einen Tag vor der Vorstellung anzumelden. Wir danken für Ihr Verständnis.