"Displacement" – unter diesen Begriff lassen sich unterschiedlichste Formen erzwungener Migrationsbewegungen fassen. Unabhängig von Schauplatz und Zeitpunkt des Geschehens bedeuten Deportation, Flucht, Vertreibung oder Umsiedlung tiefe Einschnitte in das Leben eines jeden, der sie erleben muss. Der Audiowalk "I would always dream of my house – stories of displacement" hat den Verlustund das Zurücklassen einer Heimat und die Folgen, die dieses Ereignis für den Einzelnen, aber auch für die nachfolgenden Generationen hat, zum Thema.
Lange bevor sich Shahana Rajani und Sonya Schönberger 2015 in Karachi kennenlernten, standen für beide die Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen zur Zeit ihrer Großeltern und die Folgen dieser Ereignisse im Fokusihrer künstlerischen Arbeit. Unter dem Eindruck, dass das, was damals geschah, noch immer nachwirkt und die persönliche sowie kollektive Bilderwelt bestimmt, setzten sie sich intensiv mit den Flucht- und Vertreibungsgeschichten der Großelterngeneration auseinander. Während Schönberger in Deutschland Interviews mit Menschen führte, die den Zweiten Weltkrieg und seine direkten Folgen erlebt haben, sammelte Rajani in Pakistan Geschichten von muslimischen Immigranten und ihren Nachkommen multi-ethnischer Herkunft.
Im Audiowalk werden nun pakistanische und deutsche "displacement"-Geschichten parallel erzählt. Trotz der Unterschiede in Schauplatz und Historie geht es in "I would always dream of my house – stories of displacement" um das 'Wir', um den Austausch und das Teilen von Erfahrungen und Erinnerungen als Versuch, die Gemeinsamkeiten zu betonen.
Der Audiowalk findet zeitgleich in Karachi und Berlin statt. Er kann in den Sprachen Englisch, Deutsch und Urdu gehört werden.
Das Booklet zum Audiowalk
Eine Auftragsarbeit des HAU Hebbel am Ufer. Produktion: Sonya Schönberger & Shahana Rajani. In Zusammenarbeit mit Goethe-Institut Pakistan.