She She Pop

Hexploitation

  • Theater
Deutsch /  ca. 75 Min.
Auf einer Bühne stehen drei kostümierte Schaupieler:innen von She She Pop.

She She Pop – mittlerweile alle um die 50 Jahre alt – stellen sich in “Hexploitation” der Angst vor dem Altern und dem Mythos der Hexe. In einem düster-kitschigen Film-Set erforschen sie mit Live-Kamera und viel Humor die gesellschaftliche Unsichtbarkeit älterer Frauen. Ein fesselndes Spiel aus Ekel, Lust und Befreiung – mutig, verstörend und voller Energie!
 

1962 erschien der Film “Whatever Happened to Baby Jane” in den Kinos. Der psychologische Horrorthriller über zwei alternde weibliche Filmstars wurde zu einem überraschenden Erfolg und begründete ein ganz neues Film-Genre: den sogenannten Psycho Biddy- oder Hagsploitation-Film. Die Film-Diva tritt in studierter Pose vor den Spiegel, sie sieht ihr gealtertes Gesicht als Zerrbild ihrer selbst und bricht darüber in einen grauenerregenden Schrei aus. Ein Bild, das zur Ikone geworden ist.

Mittlerweile sind die Mitglieder von She She Pop alle um die 50 Jahre alt. Und so beschäftigen sie sich in “Hexploitation” mit der Angst vor der hag, der alten Frau und der Hexe. Dafür setzen die Performerinnen selbstverständlich ihre alternden Körper ein. Mit ihnen kämpfen sie gegen das Verschwinden und den Bedeutungsverlust, dem Frauen jenseits der Gebärfähigkeit als gesellschaftliche Subjekte begegnen. Bis heute dient die Bezeichnung ‘Hexe’ dazu, Frauen zu disziplinieren oder sie sozial herabzusetzen. Die Hexe, die anarchische, häretische Frau, steht für unproduktive Sexualität und für allgemein deviantes Verhalten gegenüber Machtstrukturen und Autoritäten.

In “Hexploitation” sperren She She Pop sich und ihr Publikum in einen Bühnenraum als düster-kitschiges Film-Set, aus dem es kein Entrinnen gibt. Die Live-Kamera dient ihnen als Vergrößerungsspiegel und intimes Untersuchungsinstrument. Mit ihrer Hilfe spüren She She Pop Tabus nach und erforschen als alternde psycho biddies eigene verstörende Makel und Obsessionen. Dabei entdecken sie die Kamera auch als Zauberkasten, durch den sich der eigene Körper transzendieren lässt, um mit melodramatischem Ekel und komischer Lust immer neue befreiende Selbstbilder zu schaffen: “Mr. DeMille, I’m ready for my close-up!” (Norma Desmond in Sunset Boulevard, 1950).

Team

Von und mit: She She Pop, Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf / Künstlerische und dramaturgische Mitarbeit: Laia Ribera Cañénguez / Musik: Santiago Blaum / Video: Benjamin Krieg / Bühne: Sandra Fox / Licht: Michael Lentner, Andreas Kröher / Kostüme: Lea Søvsø / Mitarbeit Kostüm: Lili Hillerich und Mads Dinesen / Sounddesign: Manuel Horstmann / Technische Leitung: Sven Nichterlein / Assistenz Video: Daniela Garcia del Pomar, Fine Freiberg / Feinmechanik Kamerasteuerung: Thilo Gödel / Embedded Software Ingenieur / Kamerasteuerung: Grzegorz Zajac / Produktionsleitung: Valeria Germain / Hospitanz: Carolin Bodensteiner und Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti / Englische Live-Übersetzung: PANTHEA / Anna Johannsen / Englische Live-Übersetzung: PANTHEA / PR, Kommunikation: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro / Freie Mitarbeit Kommunikation: Tina Ebert / Finanzadministration: Aminata Oelßner / Company-Management: Elke Weber / Dank an: Veronica Dyas (Dublin), Eva von Redecker (Berlin), Takako Shibata (Tokyo)

Termine

  • Aktuell
    • Fr 4.4.2025, 20:00 / HAU2
    • Sa 5.4.2025, 20:00 / HAU2
    • So 6.4.2025, 17:00 / HAU2
  • Vergangen
Hinweis:

4.+5.4.: Deutsch mit englischer Live-Übersetzung

Credits

Produktion: She She Pop. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, Residenz Schauspiel Leipzig, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Kaserne Basel, Festival delle Colline Torinesi/TPE – Teatro Piemonte Europa. Gefördert durch: Kulturstiftung des Bundes, Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Spielorte

HAU2
Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.

Aktuelle Hinweise für Ihre Anreise: 

Im Moment befindet sich am Halleschen Ufer eine Baustelle zwischen Wilhelmstraße und U-Bahnhof Möckernbrücke. Es gibt einen geteilten Ersatzweg für Fußgänger*innen (rechts) und Radfahrer*innen (links), der durch eine gelbe Bodenlinie markiert ist. Die Auto-Fahrbahn ist auf einen Fahrstreifen verengt. 

Anreise HAU2 über U Hallesches Tor:

Wenn Sie vom U-Bahnhof Hallesches Tor kommen, müssen Sie ab der Kreuzung Wilhelmstraße / Hallesches Ufer einen Ersatz-Gehweg benutzen, der mit einem Bauzaun von der Fahrbahn abgetrennt ist – der tatsächliche Gehweg ist im Moment gesperrt. Achtung: der Ersatzweg wird auch von Fahrradfaher*innen genutzt. Fußgänger*innen halten sich am besten rechts. Für sehbehinderte oder blinde Besuchende empfehlen wir deshalb aktuell, mit einer Begleitperson ins HAU zu kommen. 

Anreise HAU2 über U Möckernbrücke:

Wenn Sie den U-Bahnhof Möckernbrücke verlassen, bleiben Sie bitte bis zur Kreuzung Hallesches Ufer / Großbeerenstraße auf dem Gehweg auf der Kanalseite – der gegenüberliegende ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt. 

HAU3000 / Positionen, Projekte, Publikationen