She She Pop

Schubladen

  • Theater
Deutsch /  Mit englischen Übertiteln /  120 Minuten

In dem Projekt “Schubladen” begegnen Mitglieder von She She Pop (alle im Westen aufgewachsen) einigen ost-sozialisierten Gegenspielerinnen auf der Bühne – bei der aktuellen Wiederaufnahme sind das Annett Gröschner, Alexandra Lachmann und Wenke Seemann –, um füreinander ihre Schubladen zu öffnen.
20 Jahre nach der Wende nehmen sie sich vor, sich neu anzunähern. Dazu greifen die Performerinnen auf autobiografisches Material aus ihren Schubladen zurück. Briefe, Tagebuch-Auszüge und andere Text-Dokumente werden grob chronologisch sortiert, ebenso wie das innere Bilderarchiv einer jeden und Musik. Die Erzählungen, aus denen unsere Leben bestehen, werden von den Performerinnen zu Themenfeldern kombiniert und verlesen, der Soundtrack dazu abgespielt. Fragen des Gegenübers müssen nach bestem Wissen beanwortet werden, ohne Rückgriff auf objektive, verlässliche Quellen. Eine vielstimmige und zutiefst subjektive Chronik der ost-westdeutschen Geschichte wird live erzählt, mit privaten oder öffentlich zugänglichen Textquellen belegt, aus der Erinnerung referiert, entlang oder entgegen der großen Weltanschauungen.

Als Paare sitzen sich die sechs Performerinnen an Tischen gegenüber in einem Raum, der sowohl Archiv wie auch Freizeitheim ist. Und ähnlich wie im Gemeinschaftsraum eines Erholungsheims müssen sich diese Paare miteinander bekannt machen. Sie werden versuchen, einander besser zu verstehen und sich dabei gegenseitig herausfordern mit dem Ziel, letztlich und endlich eine richtige Beziehung einzugehen.

“Wiedervereinigung” wird in “Schubladen” als Beziehungsarbeit gedacht. Sie wird hier nachträglich und live für drei Ost-West-Paare zur konkreten Aufgabe auf der Bühne. Wer bist du? Wie bist Du die Frau geworden, als die du mir heute gegenübersitzt? Und wie in jeder schlechten oder guten Beziehung spielen Missverständnisse und Projektionen eine entscheidende Rolle. Die Performerinnen werden versuchen, ehrlich das Maß an Nähe aufzuzeigen, das zwischen ihnen möglich ist. Die Bühne wird zum Ort für einen utopischen Dialog.

She She Pop und ihre Ost-Kolleginnen bekennen sich zur Vielstimmigkeit, zur kollektiven Erzählung. Die Lücken, Ungenauigkeiten und fehlenden Verbindungen gehören mit zum System. Wer waren wir? Wer sind wir? Warum sind wir so geworden?

Im Juni 2025 zeigt das HAU erstmalig Schubladen und Mauern gemeinsam im Programm. Beide Arbeiten werden für diese Aufführungen aktualisiert. 

Lektüretipp:
Annett Gröschner, Peggy Mädler, Wenke Seemann: “Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat”
 

Team

Konzept: She She Pop / Von und mit: Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Barbara Gronau, Annett Gröschner, Fanni Halmburger, Alexandra Lachmann, Katharina Lorenz, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Peggy Mädler, Ilia Papatheodorou, Wenke Seemann, Berit Stumpf und Nina Tecklenburg / Performer*innen in Berlin: Johanna Freiburg, Annett Gröschner, Alexandra Lachmann, Ilia Papatheodorou, Wenke Seemann, Nina Tecklenburg / Koordination, dramaturgische Mitarbeit, Koordination und Assistenz: Kaja Jakstat / Bühne: Sandra Fox / Kostüm: Lea Søvsø / Foto: Wenke Seemann / Lichtdesign: Sven Nichterlein / Ton: Florian Fischer / Video: Sandra Fox, Branka Pavlovic / Hospitanz: Eilika Leibold, Anja Predeick / Produktion & PR: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro / Kommunikation: Tina Ebert / Produktion: Tina Ebert, Aminata Oelßner, Elke Weber / Company Management: Aminata Oelßner, Elke Weber

Termine

  • Aktuell
    • Do 12.6.2025, 20:00 / HAU2
    • Fr 13.6.2025, 20:00 / HAU2
    • So 15.6.2025, 17:00 / HAU2
  • Vergangen

Credits

Produktion: She She Pop. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, FFT Düsseldorf und brut Wien. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die Behörde für Kultur, Sport und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und den Fonds Darstellende Künste e. V. und die Rudolf Augstein Stiftung.

Spielorte

  • HAU2
    Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin

    Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
    tickets@hebbel-am-ufer.de.

    Anreise HAU2 über U Hallesches Tor:

    Wenn Sie vom U-Bahnhof Hallesches Tor kommen, müssen Sie ab der Kreuzung Wilhelmstraße / Hallesches Ufer einen Ersatz-Gehweg benutzen, der mit einem Bauzaun von der Fahrbahn abgetrennt ist – der tatsächliche Gehweg ist im Moment gesperrt. Achtung: der Ersatzweg wird auch von Fahrradfaher*innen genutzt. Fußgänger*innen halten sich am besten rechts. Für sehbehinderte oder blinde Besuchende empfehlen wir deshalb aktuell, mit einer Begleitperson ins HAU zu kommen. 

    Anreise HAU2 über U Möckernbrücke:

    Wenn Sie den U-Bahnhof Möckernbrücke verlassen, bleiben Sie bitte bis zur Kreuzung Hallesches Ufer / Großbeerenstraße auf dem Gehweg auf der Kanalseite – der gegenüberliegende ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt. 

  • HAU1
    Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

    Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
    tickets@hebbel-am-ufer.de.

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