In “Built to Last” bringt Meg Stuart fünf Performer unter den Einfluss überwältigender klassischer und zeitgenössischer Musik. Fast alle Stücke, darunter Kompositionen von Sergej Rachmaninoff,
Ludwig van Beethoven, Iannis Xennakis, Meredith Monk und Arnold Schönberg, haben die Musikgeschichte beeinflusst. Sie machen hörbar, wie sich die Beziehungen der Menschheit zu Idealen und Utopien im Laufe der Zeit verändert haben. Als würden sie von einer Zeitmaschine davongetragen, geraten die Darsteller in permanent sich verändernde Situationen und Bewusstseinszustände. Die Reise, die sie zurücklegen, lässt sich auf logische Weise nicht beschreiben. In der Begegnung der Performer mit der Musik öffnet sich dennoch ein flüchtiger Blick auf die menschliche Natur und schlummernde Sehnsüchte. “Doch der Titel ‘Built to Last’ stellt den Glauben an ewig währende Werte, Heldentum und Universalität in Frage. Wie können wir uns heute mit derartiger Selbstsicherheit auf diese Redewendung beziehen? Wir sind gezwungen, uns selbst fortwährend neu zu erfinden und uns ständig nach vorne zu bewegen. Viele Dinge sind so hergestellt, dass sie nach kurzer Zeit zerfallen. Die Redewendung trägt aber auch die Vorstellung eines herannahenden Endes in sich. Jeder bereitet sich privat darauf vor. Das ist traurig, aber so ist es nun einmal. Vielleicht geht es in ‘Built to Last’ darum, wie wir – im Licht der Ewigkeit – üben können, Abschied zu nehmen.” Meg Stuart
Mit Dank an Lena Lauzemis
Produktion: Damaged Goods (Brüssel) und Münchner Kammerspiele. Unterstützt von den Flämischen Behörden und der Kommission der Flämischen Gemeinschaft. Präsentiert im Kontext von House on Fire mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union.