Im von Fedde ten Berge entwickelten Spatial-Soundsystem “The Pentacle 15.3” lädt das HAU Hebbel am Ufer gemeinsam mit den Berliner Musiker:innen Driftmachine, Golden Diskó Ship, Jan Jelinek und Jasmine Guffond in eine immersive Konzertsituation. In einer zirkularen Anordnung aus Publikum und Künstler:innen werden Wechselwirkungen aus Klang und Raum neu ausgelotet und so zu einer ganzheitlichen Erfahrung gemacht.
4.3.: Jan Jelinek / Jasmine Guffond
6.3.: Driftmachine / Golden Diskó Ship
Jan Jelinek beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Transformation von Klängen und, indem er sein popmusikalisches Ausgangsmaterial in abstrakte reduzierte Strukturen überführt. Unter Verzicht auf traditionelle Instrumente konstruiert er Collagen aus Klangschnipseln, die mit einer breiten Palette von Aufnahmetechniken entstanden sind: Tonbandgeräten, digitalen Samples, Mediaplayern und Ähnlichem. Als er 1998 zu veröffentlichen begann, erschienen seine Produktionen zunächst unter den Pseudonymen Farben und Gramm. 2000 war er mit seinen Audiocollagen im Young Media Pavillon der EXPO 2000 in Hannover vertreten. In den folgenden Jahren arbeitete er mit Künstler:innen wie Sarah Morris, dem Schriftsteller Thomas Meinecke oder dem Improvisationskollektiv Computer Soup zusammen. Mit Andrew Pekler und Hanno Leichtmann gründete er 2007 das Improvisationstrio Groupshow, das sich jeglicher Form von Repertoire und bei Liveauftritten allen zeitlichen Beschränkungen verweigert. 2008 startete Jelinek das Label faitiche als Plattform für eigene Experimente, Gemeinschaftsprojekte und Arbeiten musikalischer Freunde. Seit 2012 schreibt und produziert er Hörstücke für den SWR, in denen er sich fiktiven Identitäten und Klangwelten widmet. Er veröffentlicht unter den Pseudonymen Gesellschaft zur Emanzipation des Samples und Ursula Bogner oder unter eigenen Namen Produktionen, die von Originalton-Collagen über elektroakustische Musik bis zu minimalistischem Drone reichen.
Jasmine Guffond arbeitet als Künstlerin und Komponistin an den Schnittstellen sozialer, politischer und technischer Strukturen. Ihr Schaffen umfasst Liveauftritte, Plattenproduktionen, Klanginstallationen und maßgefertigte Browser-Plug-ins. Mittels der Umsetzung von Daten in Klänge geht sie dem Potenzial des Klangs bei der Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Fragen auf den Grund. Zuletzt arbeitete sie mit digitalen Technologien, der Ästhetisierung von Daten und deren Umsetzung in Klänge. Guffonds Werke wurden international ausgestellt, sie hat Platten auf den Labels Sonic Pieces (2015 und 2017) und Karlrecords (2018) veröffentlicht, 2016 ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats für Neue Musik und Klangkunst erhalten und arbeitet gegenwärtig an der University of New South Wales Art and Design an ihrer Dissertation zum Klang als Medium zur Erforschung von Überwachungspraktiken im Internet. Im Frühjahr 2020 wird ein neues Album von ihr auf Editions Mego erscheinen.
Das Synthie-Duo Driftmachine begann als offenes Arbeitsprojekt von Andreas Gerth und Florian Zimmer, beide mit umfangreichem Platten- und Projektportfolio, um die die Möglichkeiten des Synthesizers zu erforschen und einen neuen Ansatz für groove- und basslastige Musik zu entwickeln. Das Projekt gedieh, und das Duo brachte schließlich mehrere Alben auf dem mexikanischen Experimentallabel Umor Rex sowie den Labels Hallow Ground und Ongehoord heraus. Darüber hinaus produzierten die beiden Musiker Klangmontagen für verschiedene Kunstausstellungen wie die Riga International Biennial RIBOCA oder den Künstler Moritz Götze. Bei seinen regelmäßigen Auftritten arbeitet das Duo mit zwei synchron funktionierenden Modularsystemen. Der Sound von Driftmachine ist obsessiv, symmetrisch und vielschichtig; aus dem schwankenden und unberechenbaren Grund der modularen Klangsynthese entwickelt sich eine deepe und elegante Ausdrucksform.
Theresa Stroetges ist eine Musikerin und Klangkünstlerin. In verschiedenen Bandprojekten (Soft Grid, Epiphany Now) und Kollaborationen mit Künstler:innen aus den Bereichen Performance, Tanz, Live-Poetry, Film und Installation verfolgt sie Möglichkeiten des Aufbrechens konventioneller Aufführungspraxen und Genregrenzen. Ihr Soloprojekt Golden Diskó Ship bewegt sich an der Schnittstelle von Pop und Experiment. Es kombiniert abstrakte Klangcollagen mit eingängigen Melodien, elektronische mit akustischen Instrumenten und Videoprojektionen. CTM Concerts beschreibt ihre Arbeit so: „Imaginative Klanglandschaften, die zwischen zarten nostalgieträchtigen Melodielinien und den Feedbackbögen und differenzierten Verzerrungen misshandelter Geräte schwanken und luzide Träume evozieren. Die frischen, eklektischen Collagen aus elektronischen und akustischen Klängen sind von der Kritik begeistert aufgenommen worden.“
Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Königreichs der Niederlande.
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
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