Wie nahe können Menschen einander kommen? Meg Stuart befasst sich mit dieser Frage seit mehr als zwei Jahrzehnten. Auch “UNTIL OUR HEARTS STOP“ ist der Suche nach Nähe gewidmet, dem dauerhaft unmöglichen, aber momentweise lustvollen Zusammensein. Sechs Performer:innen bilden ein temporäres Kollektiv, das auf herausfordernd-spielerische Weise miteinander kooperiert und dabei seinem eigenen, fantastischen Set an Regeln folgt, sich in Yoga-Übungen oder Akrobatik ergeht, Zaubertricks und Rituale aufführt, Kämpfe inszeniert und über die gängige Scham hinaus den Haut-an-Haut-Kontakt erprobt. Es sind weniger die Themen oder die Reihenfolge der absurden, zarten, aggressiven oder ekstatischen Szenen, die “UNTIL OUR HEARTS STOP“ als Abend zusammenfügen: Vielmehr schafft der Rhythmus – das Anschwellen und Abebben, die Beschleunigung und der Stillstand – einen gemeinsamen Ort des Begehrens und der Illusion. Initiiert und verstärkt wird er von dem sogartigen, entfesselten Sound des Musiktrios Samuel Halscheidt (Bass), Marc Lohr (Schlagzeug) und Stefan Rusconi (Klavier/Trompete). “UNTIL OUR HEARTS STOP“ ist eine performative Versuchsanordnung, in der das Erfahren physischer Grenzen mentale Barrieren sprengen kann: Nackt trennt die Haut zwei Personen, aber im Spiel werden die beiden zu einem experimentierenden,sinnlichen Organismus.
Diese Performance ist Freund und Musiker von Meg Stuart/Damaged Goods Paul Lemp gewidmet.
Produktion Damaged Goods (Brüssel) & Münchner Kammerspiele
Koproduktion PACT Zollverein, Ruhrtriennale – Festival der Künste
Mit besonderem Dank an Klara Luhmen, Peter Pleyer, Dasniya Sommer, Tami Tamaki, Aurore Werniers und Uferstudios
Meg Stuart & Damaged Goods werden von den Flämischen Behörden und der Flämischen Gemeinschaftskommission unterstützt.
Dauer 120 Minuten
www.damagedgoods.be