Kris Verdonck, Bildender Künstler und Theaterregisseur steht für komplexe Umsetzungen literarischer Stoffe in theatralen Installationen, Inszenierungen, Performances und Ausstellungen. Zuletzt entstand der im Rahmen von “Theater der Welt” in Essen uraufgeführte Parcours “K, a Society”, der das Publikum in die Welt Kafkas versetzte. Grundlage für “M, a reflection”, seine neue Theaterarbeit in Koproduktion mit dem HAU, sind Texte von Heiner Müller. Geprägt von einem Leben in vier unterschiedlichen politischen Systemen, behandelt der Autor die Kategorie des Feindes als notwendige Voraussetzung für die Herstellung von Identität. Wir können weder mit dem Feind leben noch ohne ihn. Kris Verdonck, zum ersten Mal am HAU zu Gast, verdichtet diese Gedanken zu einem Spiel auf der Grenze zwischen Fiktion und Realität. Beides ist in unserer “Gesellschaft des Spektakels” untrennbar miteinander verbunden. In einer faszinierenden Soloperformance tritt der hervorragende Schauspieler Johan Leysen mit seinem eigenen Abbild in einen Dialog. Sein digitaler Gegenpart beginnt ihm zu widersprechen, Widerstand zu leisten und stärkt ihm zugleich den Rücken.
Di, 4.12.2012, 19:00
Kristof van Baarle: Zur Arbeit von Kris Verdonck
Mi, 5.12.2012 im Anschluss an die Vorstellung
Kristof van Baarle im Gespräch mit Kris Verdonck
Wir empfehlen:
MÜLLER MP3.
Heiner Müller, Tondokumente 1972–1995
Herausgegeben von Kristin Schulz
Alexander Verlag Berlin/Köln
In Ergänzung zur Produktion "M, a Reflection" von A Two Dogs Companie / Kris Verdonck (4.–6.12. / HAU2) mit Texten von Heiner Müller wird in der Müller-Box im HAU2, eine Auswahl der Originaltondokumente des Autors und Regisseurs zu hören sein. Das Material versammelt zahlreiche Interviews, Gespräche, Reden und Lesungen: "Das Schönste wäre ein Interview, das alle Fragen sammelt, auf die man überhaupt keine Antwort hat." (Heiner Müller)
www.alexander-verlag.com
Produktion: A Two Dogs Company, Hendrik de Smedt. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer Berlin, Düsseldorfer Schauspielhaus, De Keuze van der Rotterdamse Schouwburg, Vooruit (Gent). Mit Unterstützung der Flämischen Regierung und der Kommission der Flämischen Gemeinschaft. Dank an de Warande, Niels Neven, Culture Crew, Fisheye, SIGMA, BERLIN, Geert Struyve, Sven Walser.