“Hier ist ein Körper, mit einem Fahrrad und einem Rucksack, ein Bote aus der Favela, der durch ein Stück tiefes Ceará, den alten Nordosten, fährt.“ Wellington Gadelha ist Botschafter einer surrealen Welt. Das Magische bietet darin eine Fluchtmöglichkeit, um der Gewalt der Favelas, vor allem ausgeübt durch die Polizei, zu entkommen, und entwickelt ein empowerndes Potenzial. Die Aufgabe des Botschafters ist es, Grenzen zu überschreiten und im Traum den Ort zu erreichen, wo der Terror nicht hinkommt. Das von ihm mitgebrachte “Manifest des Traums” wird zu einer politischen Kraft für eine lebendige Gesellschaft. Als Künstler und Aktivist verbindet Wellington Gadelha seinen Körper mit alten und neuen Technologien und setzt sich für Menschenrechte und Schwarze Jugendliche in Brasilien ein.
Entstanden ist der Film 2021 im Rahmen des renommierten Panorama Raft Festivals aus Brasilien. Gemeinsam mit vielen internationalen Partner*innen unterstützte das HAU Hebbel am Ufer diese Ausgabe, sodass die eingeladenen Künstler*innen auch in Pandemiezeiten ihre Projekte produzieren konnten.
Nach der deutschen Premiere seines Films “At Haunting’s Disposal” führt Lisa Tracy Michalik auf HAU4 ein Gespräch mit ihm. Michalik ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin und freie Journalistin, u.a. für das Missy Magazine. Ihre Texte behandeln Themen wie Rassismus und Gender und gehen von ihrer gelebten Erfahrung als Schwarze queere Frau in Deutschland aus.