Ein Film von: Adam Curtis
Part 1: Happiness Machines. Part 2: The Engineering of Consent
Im Rahmen des "Adam Curtis Weekend"
Teil Eins: Happiness Machines
Die Glücksmaschinen
Hier wird die Geschichte der Beziehung von Sigmund Freud zu seinem amerikanischen Neffen Edward Bernays erzählt. Bernays erfand in den 1920er Jahren die Berufssparte der Öffentlichkeitsarbeit (‚Public Relations’) und war der Erste, der Freuds Ideen nutzte, um die breite Öffentlichkeit zu manipulieren. Er zeigte amerikanischen Unternehmen, wie sie Menschen dazu bringen, Dinge haben zu wollen, die sie gar nicht brauchen, indem sie die Vermarktung ihrer massenproduzierten Waren systematisch an die unbewussten Sehnsüchte und Wüsche ihrer Kunden anpassten. Bernays entwickelte die moderne Technik der Überzeugung von Massenkonsumenten maßgeblich mit. Er nutzte hierzu alle erdenklichen Tricks, von der Einbindung berühmter Persönlichkeiten über haarsträubende PR Stunts bis hin zur Erotisierung des Automobils.
Sein wohl berühmt-berüchtigtster Coup gelang ihm, als er das Tabu der bis dahin verpönten rauchenden Frau brach, indem er Frauen davon überzeugte, dass Zigaretten symbolisch für Unabhängigkeit und Freiheit stünden. Bernays war jedoch der Meinung, dass er nicht nur eine gute Technik gefunden hatte, um Konsumgüter gewinnbringend zu verkaufen. Ihm ging es um eine neue politische Idee, mithilfe derer man die breite Öffentlichkeit kontrollieren konnte. Indem man die inneren und irrationalen Sehnsüchte und Begierden, deren Existenz sein Onkel erkannt hatte, bediente, fand man einen Weg, die Leute glücklich – und damit auch gefügig – zu machen.
Diese Ideen führten zu der Entwicklung des allumfassenden ‚Ichs,’ das heute die Welt bestimmt.
Teil Zwei: Die Konstruktion des gesellschaftlichen Konsens
The Engineering of Consent
Der zweite Teil der Serie untersucht, wie die Machthabenden im Nachkriegsamerika der 1950er Jahre Freuds Idee des Unterbewussten nutzten, um zu versuchen die Massen zu kontrollieren.
Politiker und Strategen übernahmen Freuds grundlegende Annahme, dass in allen Menschen gefährliche und irrationale Sehnsüchte und Ängste tief verborgen sind. Sie kamen zu der Überzeugung, dass die Entfesselung dieser primitiven Instinkte zu den Gräueltaten geführt hatte, die während des Naziregimes in Deutschland begangen worden waren. Um zu verhindern, dass solch eine Barbarei sich wiederholt, wollten sie Wege finden, den in der menschlichen Psyche versteckten Feind zu kontrollieren.
Sigmund Freuds Tochter Anna und sein Neffe Edward Bernays stellten hierfür das zentrale philosophische Fundament zu Verfügung. Die amerikanische Regierung, führende Konzerne sowie die CIA machten Gebrauch von diesen Ideen und entwickelten auf ihrer Grundlage Techniken, um die Psyche des amerikanischen Volkes zu analysieren und zu lenken. Es ging ihnen jedoch nicht um eine zynische Machtdemonstration durch bloße Manipulation. Die Machthabenden glaubten vielmehr, dass der einzige Weg zu einer funktionierenden Demokratie und einer stabilen Gesellschaft darin lag, die primitive Barbarei, die unter der Oberfläche des alltäglichen amerikanischen Lebens lauerte, zu unterdrücken.
Ein Film von: Adam Curtis
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