In “Iza Hawa” (Arabisch für “sich verlieben” oder “fallen”) wird Beirut zur Kulisse einer Tragödie, in der die Stadt selbst die Hauptrolle innehat. Die Arbeit bringt das ikonische Paar der libanesischen Kunstszene zusammen, Hanane Hajj-Ali und Roger Assaf, zwei alternde Theaterliebhabende und ein Liebespaar sowohl im realen Leben, als auch auf der Bühne. Sie haben den Aufstieg und Fall von mediterranen Städten beobachtet und ihre Gesichter mit jeder bedeutungsvollen Straße, jeder Erinnerung und jeder Enttäuschung warm gezeichnet. Die Bühne hält sie zusammen, während sie ihr Scheitern, ihre Siege und ihre ungebrochene Liebesgeschichte tanzen. Die Choreografie fokussiert darauf, was ein alternder Körper noch geben kann, wenn er an seine Grenzen stößt. Chahrour verlässt sich auf die Kraft der Gesten und die Tiefe der Körper, die sowohl die Intensität der persönlichen Geschichten als auch das überwältigende Gewicht der Jahre, ihres politischen wie sozialen Engagements in sich tragen. Allein in der Morgendämmerung des nahen Untergangs ihrer Stadt klammern sie sich an das, was bleibt. “Iza Hawa” ist der dritte Teil von Chahrours choreografischer Serie zum Thema “Liebe”.
Hier sehen Sie einen Beitrag zu Ali Chahrour auf Arte.