“Silver Butch und Baby Butch” ist ein Duett von Antonia Baehr und Bettina Blanc Penther, in dem sich zwei Generationen um die Figur der Butch-Lesbe begegnen.
“Früher war das das Ende, und jetzt ist es der Anfang”, sagt Silver Butch zu Baby Butch.
Die beiden stricken die Zeit: innen, unten, rundherum werden die Gesten, die sie aus der Vergangenheit gelernt haben, zu einem durchlöcherten Muster. Auf der Bühne krümmen sich die Linien der Geschichte, es werden Fäden geknüpft und man klopft sich gegenseitig auf die Schulter.
Das karierte Flanellhemd, Klassiker der Butch-Lesbe, wird in eine choreografische und musikalische Partitur verwandelt.
Ist die Butch eine anachronistische Figur, ist sie aus der Zeit gefallen, oder gehört sie der Zukunft an? Mit anderen Worten: Wie kann diese Figur eine Reflexion über Zeit anregen? Wie ermöglicht sie es uns, die Zeit zu verdrehen, ihre Eingeweide zu öffnen, um die Machtstrukturen zu verstehen, die in unserer persönlichen, sozialen und kulturellen Geschichte wirken?
In einer visuellen Installation von Nadia Lauro, einer Klangkreation von Diane Blondeau und einem Lichtdesign von Eduardo Abdala wird das Publikum in die Atmosphäre des Mythos der „letzten Lesbenbar“ eingeladen. Hier sind die beiden Figuren für eine Weile in Sicherheit, aber sie erinnern sich und uns daran, dass der Teufel niemals stirbt.