In ihrem gefeierten autobiografischen Debüt-Solo “Hatched” reflektierte Mamela Nyamza 2007 ihr Leben als Mutter, Lesbe und Künstlerin. Gemeinsam mit zehn Balletttänzer*innen, einer Opernsängerin und einem Musiker treibt sie nun mit “Hatched Ensemble” ihre Auseinandersetzung mit Identität und Zugehörigkeit, geschlechtlicher Binarität, Tradition und künstlerischem Ausdruck weiter voran. Die poetische, emotional eindringliche Arbeit ist geprägt von kräftiger Farbsymbolik und kompromissloser Entmystifizierung. Hierbei stellt sie diverses musikalisches Bewegungsmaterial aus der klassischen westlichen Tanzgeschichte, afrikanischen Tanzstilen und Vokalpartituren gegenüber. Dabei lädt die Choreografin und Aktivistin das Publikum ein, Zuschreibungen aufzubrechen und über eigene Zugehörigkeiten nachzudenken, mögen sie auch noch so schmerzhaft, verwirrend und ermüdend sein.