In “GLITCH WITCH” treffen die Choreografin Meg Stuart, die Tänzerin Omagbitse Omagbemi, sowie die Komponistin und Musikerin Mieko Suzuki aufeinander – in einer verführerisch trostlosen, fast rätselhaft ausgebrannten Landschaft. Ihre persönlichen Geschichten sind in ihre Körper eingeschrieben und beeinflussen jede ihrer Bewegungen, doch immer wieder versuchen sie, diese hinter sich zu lassen. Sie streben danach, in ihrer Choreografie einen Raum zu schaffen, in dem sie die Spuren ihrer Vergangenheit überwinden können. Zwischen verschiedenen Welten gleitend und stolpernd, schwanken sie zwischen dem Vorher und dem Nachher eines jeden flüchtigen Moments.
Um den Bann der sie trennenden, persönlichen und ererbten Erinnerungen zu brechen, begeben sie sich auf die Suche nach einer noch nicht existierenden gemeinsamen Sprache. Eine Suche, die in einer pulsierenden Serie schillernder Tänze mündet. In einer Abfolge einander überlagernder Bewegungsmuster entdecken die drei Frauen nach und nach eine gemeinsame (Hexen-) Kraft – eine Dynamik der wechselseitigen Transformation und ein verletzliches Ritual der Solidarität, die sie alle Unterschiede überwinden lassen. In den flüchtigen Momenten ihrer Begegnung entstehen kleine Störungen, aus denen ein immer umfassenderes Vokabular des Widerstands und der Kapitulation hervorgeht: ein kollektiver Zauber, der jegliche Verzauberung durchbricht.
Die Performance entstand im Rahmen der Zusammenarbeit von Meg Stuart/Damaged Goods mit dem Berliner Dance On Ensemble für Tänzer*innen über 40. In dieser Reihe mit dem Titel “Encounters” entstehen neue Performances, in denen Choreograf*innen selbst als Tänzer*innen in Erscheinung treten und mit einer*m Tänzer*in des Ensembles interagieren.