Schmutzig, gelandet auf dem Erdboden und zugleich sehnsüchtig nach dem Ursprung im Wasser. Geschlüpft und schlüpfrig, Sonnenstrahlen kitzeln den Bauch. Was mag es bedeuten, in jenen, unter dem Beton der Zivilisation versiegelten, “niederen” Erfahrungsschichten die Kostbarkeit des Lebens zu erahnen?
Anschließend an persönliche, mit seiner körperlichen Behinderung verbundene Erfahrungen, entwirft Michael Turinsky vor dem Hintergrund des Anthropozäns eine Utopie des Menschlichen, die dem aufrechten, zivilisierten, endlos produktiven und gerade darin endlos destruktiven Körper einen bodennahen, zyklischen, pulsierenden und metabolischen Körper entgegen setzt. In “Soiled” wird ebendieser Körper als zutiefst menschlicher Körper behauptet – ein Körper, der die eigene Organizität lustvoll auskostet, ein Körper, der in den dunklen Pool früher Erinnerungen eintaucht und eben daraus das verbindende Milieu einer aufkeimenden, neuen Gemeinschaft schöpft.
Text in leichter Sprache
Soiled heißt übersetzt schmutzig.
In der heutigen Zeit müssen Menschen viel leisten.
Sie wollen viel erreichen.
Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf die Erde und die Umwelt.
Und sie nehmen keine Rücksicht auf ihren eigenen Körper.
Wie könnte ein Zusammen·leben statt·dessen aussehen?
Und wie könnte ein anderer Umgang mit dem eigenen Körper aussehen?
In Kontakt mit dem Erd·boden.
Mit Wasser. Mit der Natur.
Voller Lust.
Wie können wir uns selbst heilen?
Und so zu einer neuen Gemeinschaft finden?