Seit Edward Snowdens Enthüllungen von 2013 wissen wir, dass wir der permanenten Überwachung all unserer digitalen Kommunikation ausgesetzt sind. Geheimdienstbehörden dringen in unsere Privatsphären ein, um unsere intimsten Daten zu sammeln und zu analysieren. Jedes Jahr wird neue Technologie entwickelt und neue Möglichkeiten geschaffen, im Namen der nationalen Sicherheit Daten zu sammeln und die Überwachung zu verstärken. Doch was wissen wir eigentlich über die Menschen, die uns überwachen?
Die Call-A-Spy Show ist halb Performance und halb subversive politische Intervention und nimmt dich mit auf eine aufregende Irrfahrt durch die Psyche von Spionen und Spioninnen.
Drei Kandidat:innen stehen auf der Bühne, jeweils mit einem Telefon ausgestattet und verbunden mit einer Datenbank voller Telefonnummern, die direkt zu den internen Schreibtischen von Agent:innen des NSA, FBI und anderen US-amerikanischen Geheimdienstbehörden führen. Unterstützt durch das Publikum begeben sich die Spieler:innen auf die Suche nach Menschlichkeit und Momenten echter Begegnung mit den wohl mysteriösesten Menschen unserer Gesellschaft. Das Ziel ist, sie zum Lachen zu bringen, sie zum Weinen zu bringen und sie bloß nicht auflegen zu lassen.
Verpackt als unterhaltsame Spielshow bricht die Veranstaltung mit der asymmetrischen Machtbeziehung zwischen Überwacher und Überwachten. Plötzlich sind wir diejenigen, die Macht über die Behörden haben – und sie wissen nicht, was los ist. Das Publikum wird zu Spitzeln, die die persönlichen Konversationen heimlich abhorchen.
Die Anrufe werden durch das Call-A-Spy System durchgeführt und aus einer Datenbank von über 10.000 Schreibtischnummern von Agent:innen der Geheimdienste zufällig ausgewählt. Die Angerufenen wissen nicht, wer anruft und die Kandidat:innen wissen nicht, mit wem sie verbunden werden, was zu viel Improvisation und Überraschungen führt.
Im Rahmen des Schwerpunkts “Spy On Me” wird die Show zum ersten Mal in Berlin gezeigt, der Heimatstadt von Peng und der Hauptstadt der Spionage.
Im Anschluss an die Vorstellung am 23.1.: Artist Talk mit Arne Semsrott (Open Knowledge Foundation) Englisch