Der international renommierte argentinische Autor und Regisseur Mariano Pensotti verhandelt in seinen Produktionen stets das Verhältnis von Realität und Fiktion. Ausgehend von einer wahren Begebenheit nimmt die Geschichte in seiner neuen Inszenierung “Cuando vuelva a casa voy a ser otro” ihren fiktionalen Lauf: In den 70ern vergräbt ein Revolutionär aus Angst vor einer Militärrazzia belastendes Material im Garten seines Hauses. 40 Jahre später meldet der neue Besitzer den Fund einiger Objekte. Der einstige Kämpfer, der jetzt ein ganz anderer Mensch ist, sieht sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Aber einer der wieder aufgetauchten Gegenstände bleibt rätselhaft. Wie ein Archäologe untersucht Mariano Pensotti die Geschichte der fieberhaften Suche nach dem Ursprung des mysteriösen Objekts und lässt unterschiedliche Protagonisten – einen gescheiterten Theatermacher, eine Rocksängerin und eine junge linke Politikerin – aufeinandertreffen. Pensottis Schauspiel-Theater hat die Suggestionskraft von großen Kinofilmen, deren Schnitt- und Erzähltechniken er fürs Theater adaptiert. In “Cuando vuelva a casa voy a ser otro” wird die einzigartige Erzählweise von einer beeindruckenden Bühnenkonstruktion unterstützt. Wie in einem Borges'schen Labyrinth verirren sich die Lebenswege der Figuren, um sich dann wieder neu zu verbinden. Es entsteht ein virtuoses Film-Theater.
Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, GRUPO MAREA, el Cultural San Martín, Festival Internacional de Buenos Aires, Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Festival D’Avignon, Festival Theaterformen (Hannover), Mousonturm (Frankfurt), Theatre Nanterre Amandiers und Maison des Arts Scène Nationale de Créteil et du Val de Marne. Mit freundlicher Unterstützung durch das Goethe-Institut.