Phil Collins

marxism today (prologue) / use! value! exchange!

Im Rahmen von "Marx' Gespenster"

  • Installation
kontinuierlicher Einlass 12.–15.11., 17.+18.11., 21.11., 19:00–23:00, 22.11. 18:00-21:00

Für diese visuell beeindruckende Filmmontage aus Interviews und Archivmaterial arbeitete Phil Collins mit Lehrer*innen marxistisch-leninistischer Theorie aus der ehemaligen DDR zusammen. Als intensives Portrait einer vergangenen Zeit fragt “marxism today (prologue)” nach der Relevanz marxistischer Ideen für die Gegenwart. Der Film rückt gemeinhin als Verlierer der politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen bezeichneten Menschen in den Vordergrund. Unter 60 Personen, die sich auf seinen Aufruf meldeten, wählte Collins für den Film vier Frauen aus, mit denen er sich in ihren Wohnungen und an ihren ehemaligen Arbeitsplätzen über die Veränderungen in ihrem Alltag und ihren Überzeugungen nach 1989 unterhielt. Zwischen die Interviewszenen montiert Collins persönliche Erinnerungen und Archivaufnahmen aus der Hochzeit des sozialistischen Staats, darunter Propagandafilme, Fernsehsendungen und öffentliche Masseninszenierungen. Der vertraute und entschieden empathische Ton des Filmes vermittelt den Eindruck von einer vergangenen und dennoch präsenten Zeit.

Die komplementäre Arbeit “use! value! exchange!” macht den selten sichtbaren Prozess einer historischen Auslöschung sichtbar. Der Film zeigt eine Unterrichtsstunde in marxistischer Ökonomie, gehalten von einer der vier Protagonist*innen aus "marxism today (prologue)", vor einer neuen Studentengeneration an der Hochschule für Wirtschaft und Technik in Berlin-Karlshorst. Andrea Ferber, die einst an der damals noch unter dem Namen Hochschule für Ökonomie Bruno Leuschner bekannten Eliteuniversität unterrichtete, kehrt an die Institution zurück, um eine aus ihrem ehemaligen Seminarplan stammende Einleitung zu Karl Marx’ "Das Kapital" zu geben. Unterbrochen wird der Vortrag durch Aufnahmen, die Collins bei der Umsetzung des Marx-Engels-Denkmals von der Nähe des Alexanderplatzes an einen unweit gelegenen, doch weniger prominenten Ort gemacht hat. Die kaum bekannte Umsiedlung steht symbolisch für die Retuschierung der Geschichte, doch offenbart sich darin in Verbindung mit Ferbers klugen und prägnanten Darlegungen und der fehlenden Kenntnis der grundlegenden Gedanken von Marx’ ökonomischer Analyse auf Seiten der Student*innen auch das anhaltende Potenzial des Marxismus, das Wesen eines kriselnden Kapitalismus zu erkennen.

"marxism today (prologue)": Produktion: Shady  Lane Productions. Eine Auftragsarbeit der Berlin Biennale, Berliner Künstlerprogramm/DAAD, Film and Video Umbrella, Cornerhouse, and Abandon Normal Devices.

"use! value! exchange!": Produktion: Shady Lane Productions. Mit Unterstützung von HAU Hebbel am Ufer.

Team

Mit: Petra Mgoza-Zeckay, Andrea Ferber, Marianne, Ulrike Klotz / Regie & Production: Phil Collins / Produktions-leitung: Siniša Mitrović / Co-Produktion: Lena Corner, Henriette Sölter / Kamera: Matthias Schellenberg / Musik: Lætitia Sadier & Nick Powell / Mit: Andrea Ferber / Regie & Produktion: Phil Collins / Produktions-leitung: Siniša Mitrović / Co-produktion: Lena Corner, Henriette Sölter / Kamera: Matthias Schellenberg / Musik: Lætitia Sadier & Marie Merlet

Termine

Vergangen

Spielorte

HAU2
Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.

Aktuelle Hinweise für Ihre Anreise: 

Im Moment befindet sich am Halleschen Ufer eine Baustelle zwischen Wilhelmstraße und U-Bahnhof Möckernbrücke. Es gibt einen geteilten Ersatzweg für Fußgänger*innen (rechts) und Radfahrer*innen (links), der durch eine gelbe Bodenlinie markiert ist. Die Auto-Fahrbahn ist auf einen Fahrstreifen verengt. 

Anreise HAU2 über U Hallesches Tor:

Wenn Sie vom U-Bahnhof Hallesches Tor kommen, müssen Sie ab der Kreuzung Wilhelmstraße / Hallesches Ufer einen Ersatz-Gehweg benutzen, der mit einem Bauzaun von der Fahrbahn abgetrennt ist – der tatsächliche Gehweg ist im Moment gesperrt. Achtung: der Ersatzweg wird auch von Fahrradfaher*innen genutzt. Fußgänger*innen halten sich am besten rechts. Für sehbehinderte oder blinde Besuchende empfehlen wir deshalb aktuell, mit einer Begleitperson ins HAU zu kommen. 

Anreise HAU2 über U Möckernbrücke:

Wenn Sie den U-Bahnhof Möckernbrücke verlassen, bleiben Sie bitte bis zur Kreuzung Hallesches Ufer / Großbeerenstraße auf dem Gehweg auf der Kanalseite – der gegenüberliegende ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt. 

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