Produktion: Shady Lane Productions / Phil Collins / Produzenten: Siniša Mitrović, Anja Lindner, Graham Clayton-Chance / Architekt: Florian Stirnemann / Installation : Sue MacDiarmid / Hörkabinen: Bartmann Berlin / Grafik: NODE Berlin Oslo
Nach Stationen in Köln und New York ist Phil Collins’ Installation nun erneut in Berlin zu sehen. Der britische Künstler arbeitete dafür mit Gästen von GULLIVER, der Kölner Überlebensstation für Obdachlose. Vor Ort installierte er ein kostenloses Telefon. Die so aufgezeichneten Gespräche wurden anschließend anonymisiert an verschiedene Musiker, darunter Scritti Politti und Julia Hummer, geschickt. Den Besuchern der Installation werden sowohl die Gespräche der Obdachlosen als auch die darauf basierenden Songs auf 7" Vinylschallplatten in speziell entworfenen Hörkabinen präsentiert.
Das Projekt beinhaltet Beiträge von namhaften Künstlern wie Scritti Politti, David Sylvian, Lætitia Sadier und Damon & Naomi, wegweisende experimentelle und Indie-Acts (Demdike Stare, Planningtorock, Maria Minerva, Heroin In Tahiti, Pye Corner Audio, Peaking Lights), lokale Berühmtheiten unterschiedlicher Generationen (Elektronische Musik aus: Köln, Pluramon, Cologne Tape) und als Special Guest der deutsche Superstar Julia Hummer.
my heart's in my hand, and my hand is pierced, and my hand's in the bag, and the bag is shut, and my heart is caught ist der kopfsprungartige Abriss einer Stadt und ihrer zahllosen ungehörten Geschichten und Facetten des Lebens, die täglich überhört werden. Seitdem er in den 1990er Jahren für ein Obdachlosenmagazin arbeitete, interessiert sich Collins für die Probleme dieser Communities. In der Installation dreht sich alles um die menschliche Stimme, die Phil Collins mal lyrisch, mal erzählerisch einsetzt und die für all jene Menschen auf den Straßen der Stadt einsteht, die bewusst ignoriert oder schlicht nicht bemerkt werden. Er dramatisiert den Augenblick des Austausches zu einer intimen und ambivalenten Begegnung. Die Arbeit entstand im Rahmen der Einzelausstellung “In Every Dream Home A Hearache“, die 2013 im Kölner Museum Ludwig zu sehen war.
Am 05. Januar 2001 ist mit der Überlebensstation GULLIVER ein Standort für die Unterstützung obdachloser Menschen gewählt worden, der in unmittelbarer Nähe zum Kölner Hauptbahnhof, dem Rheinufer und der Altstadt liegt. GULLIVER bietet als erste modellhafte Einrichtung seiner Art in Deutschland für seine Gäste ein Angebot, dass sich durch ausgedehnte Öffnungszeiten vom frühen Morgen bis zum späten Abend und an den Wochenenden auszeichnet. Um das Überleben im Freien zu sichern, bietet GULLIVER u.a. folgende Angebote zur physischen und psychischen Versorgung: körperliche Hygiene (Duschen, Toiletten etc.), Tagesschlafraum, Waschmaschine und Trockner, Kleiderkammer, Friseurangebot, Akkuladestation, z.B. für Mobiltelefone, postalische Erreichbarkeitsadressen, Frühstück und Abendessen, diverse kleine Mahlzeiten im Cafébereich, Info-/Jobbörse und Internetnutzung an zwei PC´s, Beratungs- und Gruppenangebote und regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen und Kulturangebote.
Produktion: Shady Lane Productions / Phil Collins / Produzenten: Siniša Mitrović, Anja Lindner, Graham Clayton-Chance / Architekt: Florian Stirnemann / Installation : Sue MacDiarmid / Hörkabinen: Bartmann Berlin / Grafik: NODE Berlin Oslo
Produziert für die Einzelausstellung “In Every Dream Home a Heartache” im Museum Ludwig (Köln, 2013). Mit Unterstützung der Akademie der Künste der Welt.