Fünf Vogelscheuchen finden sich in einer Kommune zusammen, da sie alle ihren ursprünglichen Beruf durch die fortschreitende Umweltverschmutzung und den Klimawandel verloren zu haben scheinen. Es gibt keine Vögel mehr und auch keine Menschen in dieser bizarr-fröhlichen Bildwelt des Theaterkünstlers Philippe Quesne. Die ebenso lustigen wie entwaffnenden Held:innen der Truppe lassen sich aber von diesem apokalyptischen Szenario nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil, in ihrer solidarischen Gesellschaft machen sie sich auf sehr sympathische Weise nützlich. Die aussterbenden Klänge der Natur werden minutiös für die Nachwelt aufgezeichnet, Demonstrationsschilder und -slogans werden vorbereitet, und per Piratenradio Popmusik in den Äther geblasen. Wie nebenbei werden dabei existenzielle Themen des industrialisierten Landlebens diskutiert, TurboKühe, Insektensterben und Pestizid-Kritik inklusive. In der posthumanen Zukunft von “Farm Fatale” kommen Vogelstimmen nur noch als Toneinspielungen vor. Mit der naiven Schönheit und plakativen Unschuld dieser Aufnahmen setzt ein vergebliches Heimweh nach intakten Landschaften ein. Aktuelle ökologische und politische Themen als feine Poesie.