Mey Seifan / Tanween company & slowfuture
Im Rahmen von “Patterns for Life”
Heba Y. Amin und Maeve Brennan haben ihre Teilnahme am Festival bedauerlicherweise zurückgezogen. Weitere Hinweise hier.
Zusätzlich zum Bühnenprogramm sind im HAU2 Arbeiten der Künstlerinnen Heba Y. Amin, Maeve Brennan und Mey Seifan / Tanween company & slowfuture zu sehen. In ihren Arbeiten reflektieren die Künstlerinnen vielfältige Perspektiven auf politische und soziale Themen, die mit Flucht und Heimat verbunden sind. Sie erforschen die Auswirkungen geopolitischer Veränderungen auf individueller und kollektiver Ebene sowie damit einhergehende persönliche Geschichten und Emotionen.
“Operation Sunken Sea” (2018 – fortlaufend) von Heba Y. Amin ist ein vielgestaltiges Forschungsprojekt, das auf die derzeitige politische Unsicherheit in Europa, die Unruhen und den Zusammenbruch von Nationalstaaten im Nahen Osten und das neoliberale Scheitern der Globalisierung in Afrika reagiert. Heba Y. Amin betrachtet darin die Veränderung von territorialen Konstrukten, deren Auswirkungen auf neue geopolitische Allianzen und die globale Politik. “Operation Sunken Sea” imitiert die Sprache faschistischer Regime und animiert zur Schaffung einer neuen Vision für Afrika und den Nahen Osten. Die Aufmerksamkeit wird darauf gelenkt, was durch und für jene, die in den letzten 100 Jahren von den Kriegen um Öl, Ressourcen und Macht am stärksten betroffen waren, erreicht werden könnte. Im Rahmen von “Patterns for Life” werden die Skulptur “Visions of the Sea I” (2018) und die Fotografie “The Master’s Tools I (Restaging of Herman Soergel’s Portrait)” (2018) aus dem Projekt präsentiert.
Mey Seifan / Tanween company & slowfuture nehmen in ihrer VR-Installation “How Am I Here?” (2023) Träume von geflüchteten und traumatisierten Menschen und ihren Gefühlen bezüglich einer möglichen Rückkehr in den Fokus. Millionen von Menschen werden durch Kriege vertrieben und sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. “Wo ist der schützende Unterschlupf, wenn die Rückkehr in die Heimat zum Albtraum wird?” fragte Mey Seifan in den Interviews, die sie für das Projekt geführt hat. Die Geschichten, von denen die Interviewten berichteten, entstehen im Vakuum zwischen alptraumhafter Heimkehr und der beklemmenden Realität des Exils. Das Projekt beinhaltet choreografische Elemente sowie KI-generiertes Material und überträgt so die Träume in die virtuelle Realität, in der die Besucher*innen in ein Traum-Archiv eintauchen können. In verschiedenen virtuellen Räumen erlebt der*die Betrachter*in eine audiovisuelle Reise, von denen jeder Raum Themen der wiederkehrenden Träume repräsentiert. Weitere Infos zum Projekt “How am I here?” hier.
“The Embroiderers” (2016) von Maeve Brennan dokumentiert Geschichten von sechs Frauen, die heute mit palästinensischer Stickerei arbeiten: Umm Ibrahim (Amman, Jordanien), Wahiba Mohammad Ali Tawafsha (Sinjil, Palästina), Raja Sabri el-Zeer (Salfit, Palästina), Suhair Odeh (Dheisheh Camp, Bethlehem, Palästina), Nawal Mahmoud (Saida, Libanon) und Maryam Malakha Abu Laban (Amman, Jordanien). Durch persönliche Berichte erzählt der Film die Bedeutung dieses intimen und zutiefst politischen Handwerks und zeigt, wie es Vorstellungen von palästinensischem Erbe, Geschichte, Arbeit und Widerstand Gestalt verleiht. Der Film zeigt immer wieder Umm Ibrahims Hände, die die Seiten eines Buches mit palästinensischen Stickmustern umblättern. Jeder Satz von Mustern steht für eine andere Stadt mit ihren eigenen einzigartigen Farben und Motiven und beschwört mit jedem Stich die Landschaft Palästinas herauf.
Artist Talk mit Mey Seifan & Basel Naouri: 29.6., 18:30
“Operation Sunken Sea”: Courtesy: Zilberman Istanbul | Berlin | Miami. “How Am I Here?”: Gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR [Förderprogramm tanz:digital] des Dachverband Tanz Deutschland, ITI Zentrum Deutschland, Ettijahat – Independent Culture, D-CAF / Orient Productions. “The Embroiderers”: Eine Auftragsarbeit von The Palestinian Museum (Birzeit). “Patterns for Life” ist ein Festival des HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds.
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus (in der Großbeerenstraße) vorhanden. Rollstuhl-Rampe und Aufzug vorhanden. Behindertengerechte Sanitäranlagen vorhanden. Zur Anmeldung im Vorhinein wird geraten unter service@hebbel-am-ufer.de.