Mit: Cord Riechelmann
Im Rahmen des Festivals “Der Maulwurf macht weiter. Tiere / Politik / Performance”
Seit Gilles Deleuze den Maulwurf in den Kontrollgesellschaften durch die Schlange abgelöst fand, hat sich das Leben der Maulwürfe natürlich trotzdem kaum verändert. Die Maulwürfe graben weiter ihre Gänge, werfen ihre Erdhaufen zumindest von oben oder außen unberechenbar weiter auf und senden ihre Rufe, die eher wie heisere Schreie klingen, durch ihre Gänge. Dabei sind sie auch weiter sicher vor den Wärmebildsensoren der Schlange, die immer noch nicht unter die Erde schauen kann, egal ob der Maulwurf gerade gräbt oder schläft. Was kann Deleuze, der ein gutes Gespür für das Leben der Tiere nicht nur in den Metaphern hatte, also gemeint haben, als er davon sprach, dass der Übergang von einem Tier zum anderen, vom Maulwurf zur Schlange, nicht nur ein Übergang im Regime, in dem wir leben, sei, sondern auch in unserer Lebensweise und unserer Beziehungen zu anderen?
Ein Blick auf das reale Leben der Maulwürfe, die nicht nur graben, sondern auch hervorragende Schwimmer sind, wie auch auf das der Schlangen kann dabei helfen, Hinweise zu finden, in welcher Weise Deleuze meinen konnte, dass sich im Bild der Schlange unser neues Leben und unsere veränderten Beziehungen zu anderen ausdrücken. Dass die Windungen einer Schlange noch viel komplizierter sind als die Gänge eines Maulwurfbaus, wie Deleuze schrieb, entpuppt sich dabei als eher geringes Problem im Leben von Maulwürfen und Schlangen. Die Frage wird nicht die nach Maulwurf oder Schlange sein, sondern eher nach den Potentialen von Maulwürfen und Schlangen für (nicht-)menschliches Leben wie als Bilder der Gesellschaft.
Mit: Cord Riechelmann
Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.
Aktuelle Hinweise für Ihre Anreise:
Im Moment befindet sich am Halleschen Ufer eine Baustelle zwischen Wilhelmstraße und U-Bahnhof Möckernbrücke. Es gibt einen geteilten Ersatzweg für Fußgänger*innen (rechts) und Radfahrer*innen (links), der durch eine gelbe Bodenlinie markiert ist. Die Auto-Fahrbahn ist auf einen Fahrstreifen verengt.
Anreise HAU2 über U Hallesches Tor:
Wenn Sie vom U-Bahnhof Hallesches Tor kommen, müssen Sie ab der Kreuzung Wilhelmstraße / Hallesches Ufer einen Ersatz-Gehweg benutzen, der mit einem Bauzaun von der Fahrbahn abgetrennt ist – der tatsächliche Gehweg ist im Moment gesperrt. Achtung: der Ersatzweg wird auch von Fahrradfaher*innen genutzt. Fußgänger*innen halten sich am besten rechts. Für sehbehinderte oder blinde Besuchende empfehlen wir deshalb aktuell, mit einer Begleitperson ins HAU zu kommen.
Anreise HAU2 über U Möckernbrücke:
Wenn Sie den U-Bahnhof Möckernbrücke verlassen, bleiben Sie bitte bis zur Kreuzung Hallesches Ufer / Großbeerenstraße auf dem Gehweg auf der Kanalseite – der gegenüberliegende ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt.