Sechs Performer:innen betreten einen dunklen Raum. Sie hören einen Beat, der den Herzschlag eines rastlosen Tieres simuliert. Sie sehen alltäglich aus, und doch liegt in ihrem Aussehen etwas Fremdartiges. Sie stellen keine Forderungen und sind verloren im Zustand des Vergessens – und doch wollen sie wieder fühlen. Plötzlich zieht jemand die Hand aus der Tasche und sucht begierig nach einer Berührung. “Ah! Oh! – A Contemporary Ritual” ist das zweite Stück aus Kat Válasturs Serie “The Marginal Sculptures of Newtopia”. Wie bereits in der ersten Arbeit “GLAND” betreten die Tänzer:innen eine utopische Landschaft. Diesmal markiert ein Kreis den Raum, in dem die Performer:innen agieren. Durch die Bewegungen der Tänzer:innen entsteht eine Topographie. Sie spiegelt die Veränderungen des Raumes, die durch das Eindringen der Körper entstehen. Die Landschaft, die daraus entspringt, ist ‘Newtopia’. Sie entsteht aus den Trümmern einer vergangenen Welt. Inspiriert von archaischen Ritualen geht “Ah! Oh! – A Contemporary Ritual” den Ursprüngen des Reigens nach, dem Tanzen im Kreis. In einer post-apokalyptischen Atmosphäre suchen die Performer:innen nach der Erinnerung an das gemeinsame Tanzen. Die Choreografie legt Fragmente eines Gestus frei, durch den Gemeinschaften unter Aufhebung von Zeit geformt werden.
Die Retrospektive endet nach der zweiten Aufführung von Ah! Oh! – A Comtemporary Ritual (2.4.) in Form eines neuen kurzen Solos (auf Englisch): Kat Válastur was better in the future.