Mit Yara Mekawei und Maryam Palizban
Im Rahmen von “Patterns for Life”
Kübra Gümüşay hat ihre Teilnahme am Festival bedauerlicherweise zurückgezogen. Weitere Hinweise hier.
Der Abend “Feminist Artistic Knowledge” diskutiert weibliches Wissen und feministische Strategien entlang von künstlerischen Präsentationen: Maryam Palizban widmet sich in einem Vortrag der Rolle von Feminismus und Frauen in der Geschichte des iranischen Films und zieht – nach dem Aufstand von Jin, Jiyan, Azadî – Zusammenhänge ins heute. Die Sound-Künstlerin Yara Mekawei benutzt forschungsbasierte, historisch entstandene Praktiken, um mythische Vergangenheiten mit hochentwickelter Technologie der Gegenwart zu verbinden. Im Mittelpunkt der präsentierten Arbeit steht ein noch nicht vollendetes Klangwerk, das Sufi-Poesie mit historischen Sozialphilosophien und ihrer eigenen kulturellen Identität verbindet.
Als multidisziplinäre Künstlerin nutzt Yara Mekawei in ihrer Arbeit hauptsächlich die stofflichen und unstofflichen Eigenschaften von Klang, um dessen Einfluss und verändernde Wirkung auf Verfahren der bildenden Kunst und der Plastik zu untersuchen. Klang als Ausgangsmaterial und Verkörperung von Wissensformen nutzend, geht sie der Frage nach, auf welche Weise Klangfülle – analog den Erfahrungen und Beschreibungen der afrikanischen und arabischen Philosophie – als Wandler und Konvergenzpunkt raumzeitlicher Zusammenhänge dient.
Die Recherchen Mekaweis über städtische Architektur, Gesellschaftsgeschichte und Migration von Menschen und darüber hinaus können im Lichte von Henri Lefebvres Ansatz der Rhythmusanalyse verstanden werden, mit dem sich Metropolen über ihren Klang erforschen und der gesellschaftliche, kulturelle und politische Wandel in den Städten über die Musik und das Gehör erschließen lassen. Mekawei lebt und arbeitet in Berlin.
Maryam Palizban ist Theaterwissenschaftlerin, Autorin, Schauspielerin und Regisseurin. Interdisziplinarität in Bezug auf “Religion und Kultur” ist für Palizban seit ihrer Dissertation 2014 am Fachbereich Theaterwissenschaft der Freien Universität und ihren ersten wissenschaftlichen Forschungsprojekten am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL) ein zentrales Element ihrer Forschung. Sie verfolgt einen innovativen Forschungsansatz zum Verhältnis von Religion – insbesondere des Islams – zu Kultur, Theater und Text. In ihrer Heimat Iran ist sie als Filmschauspielerin sowie als Dichterin bekannt geworden. Sie lebt seit 2005 in Berlin und arbeitet als Wissenschaftlerin und Künstlerin in Berlin und Teheran (bis vor kurzem). Ihre jüngste Publikation “Den Körper verstehen und vergessen - Interdisziplinäre Ansätze” beschäftigt sich interdisziplinär mit der Frage nach der Körperlichkeit des Menschen. Letztes Jahr beteiligte sie sich an den Protesten der Jina-Revolution durch die Veröffentlichung eines Bildes ohne Kopftuch und engagiert sich seitdem in verschiedenen oppositionellen feministischen Netzwerken.
“Patterns for Life” ist ein Festival des HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds.
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.