Die eine Großmutter hatte sieben Kinder, die andere neun. Beide haben – wie viele Frauen dieser Zeit – ihr Leben lang mit Arbeit verbracht, im Haus und auf dem Feld. Seitdem ist nicht viel Zeit vergangen und doch sind die Lebensumstände von Sarah Vanhee ganz anders. Mit ihrem tragikomischen, mehrsprachigen Solo “Mémé”, in dem Puppen, Objekte und Videos zu Mitspielenden werden, setzt sich die Performerin und Autorin mit persönlichen Geschichten ihrer Vorfahrinnen auseinander. Wie verhält sich die Welt von heute zu diesen vergessenen Frauen der Vergangenheit und zu der Erde, die sie bewirtschafteten? Und wie spiegeln sie sich in den Frauen von heute wider, deren Arbeit und Arbeitskraft immer noch ausgebeutet wird? “Mémé” ist eine Ode an die “unsichtbar gemachten” Frauen von heute und damals, an die Erde, an das Leben selbst, sowohl emotional als auch intellektuell, an die Arbeit und das Vergnügen.